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Was ist Benchrest?Hört heute ein Schütze das Wort "Benchrest", so drängen sich ihm Begriffe wie Büchsenschießen, Handlaborierung und Präzision auf; die große Mehrheit weiß jedoch nicht, was man sich genau darunter vorzustellen hat. Dabei ist dieser Begriff der für Präzision bürgt, als Verkaufsargument im Fachhandel sehr häufig anzutreffen. Die Übersetzung würde etwa lauten müssen: Am Anschußtisch (Bench) sitzend aufgelegt (rest = auflegen, Auflage) schießen.
Beim Benchrest-Schießen wird das Ergebnis nicht in Ringen sondern in Streukreis-Durchmessern von einzelnen Fünfschußgruppen ermittelt. Eine einzelne Gruppe wird "Match" genannt. Pro Entfernung (in Europa meist 100m und 200m) werden fünf "Matches" geschossen und durch Bildung des arithmetischen Mittels zusammengefaßt. Das Ergebnis einer Entfernung bezeichnet man als "Aggregate", für beide Entfernungen "Grand Aggregate". Für ein Match hat der Schütze 7 Minuten Zeit. Während dieser Zeit kann er auf die besonders markierte, auf dem unteren Teil der Scheibe befindlichen Probescheibe beliebig viele Probeschüsse abgeben.
Heute gibt es in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, England und den meisten skandinavischen Ländern Benchrest-Verbände. In den USA haben sich gleich zwei Verbände gebildet, nämlich NBRSA und IBS (International Benchrest Shooters). Benchrest ist wohl die sicherste Schießsportart überhaupt, da die Waffe auf zwei Sandsäcken liegt, von denen der vordere auf einem verstellbaren Stativ ("Rest") angebracht ist und laut Reglement das Schloß entfernt werden muß, sobald sie vom "Rest" genommen wird. Das Schloß darf nur in die festaufgelegte Büchse auf Anordnung des Schießleiters eingeführt werden! Da ohnehin nur einschüssige Büchsen verwendet werden, ist sogar eine Sicherung überflüssig. Außerdem kann dieser Sport wie kein anderer von Damen und Herren bis ins hohe Alter wettkampfmäßig ausgeübt werden.
Um Spitzenergebnisse zu erreichen ist ein hohes Maß an Schießtechnik erforderlich. Einfach auflegen und abdrücken reicht nicht. Der Schaft liegt nur ganz leicht an der Schulter und die rechte Hand umfaßt genauso locker der Schaft. Druck wird nur mit dem Zeigefinger auf den Abzug ausgeübt. Die linke Hand berührt nicht die Waffe, sondern umfaßt die Auflage des Hinterschaftes. Wichtig ist es, die Waffe immer gleich anzuschlagen. Ein perfekter Anschlag ist Grundvoraussetzung, um brauchbare Gruppen zu erzielen. Das schwierigste Problem ist aber wohl das Wetter. Um den Wind richtig einzuschätzen, ist viel Erfahrung nötig. Entlang der Schussbahn eingesteckte Fähnchen sind hier wichtige Hilfsmittel. Der Schütze behält sie ständig im Auge und gibt seine Schüsse nur bei gleicher Windstärke und Richtung ab. Das klingt einfacher als es ist. Benchrest-Schießen wird in Anbetracht der Experimentierfreudigkeit seiner Schützen für die allgemeine Entwicklung von Waffen und Munition sicher noch eine große Rolle spielen. Aber jenseits aller Technik ist Benchrest-Schießen echter Sport, über dem keinerlei Hauch von Geheimnistuerei liegt (auch wenn es für den Nicht-Wiederlader zunächst so scheinen mag), da alle Wettkämpfer weniger gegeneinander als vielmehr gegen Wind und Wetter kämpfen müssen. Es ist ein Sport, der Spaß macht! Infos über Veranstaltungen
und Schießergebnisse in Europa:
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Benchrest-Schießen hat
seinen Ursprung 1947 in Johnstown, New York, wo begeisterte Schützen
erstmals zusammenkamen, um die Grenzen Ihrer Waffen, handgeladene Munition
und nicht zuletzt ihre eigene Schießfertigkeit auszuloten. Nach
zögernden Anfängen verbreitete sich diese Schießart über
die gesamte USA, Kanada und Australien, bis sie schließlich in den
70er Jahren nach Europa kam.
